NATIPIDE®II

NATIPIDE®II

INCI: AQUA, LECITHIN, ALCOHOL, TOCOPHEROL, SODIUM HYDROXIDE

 

Natipide® II ist ein bernsteinfarbenes Prä-Liposomen Konzentrat.

Aber was sind eigentlich Liposome?

Liposome sind sehr kleine Bläschen, die eine wässrige Phase einschließen und deren Membranhülle aus einer Doppelschicht von Molekülen besteht. Diese Moleküle weisen einen amphiphilen Charakter auf, das heisst sie haben sowohl einen fettliebenden (lipophilen) als auch einen wasserliebenden (hydrophilen) Anteil. (in der Abbildung ersichtlich: gelb der lipophile Anteil und hellblau der hydrophile Anteil)

 

Bei Natipide® II handelt es sich um ein unbeladenes Präliposomenkonzentrat das aus 22 % Phospholipiden, 19 % Phosphatidylcholin, 16 % Ethanol, 0,3 % Toco-pherol, Natronlauge < 0,1 % und aus restlichem Wasser besteht.

Die Grundsubstanz dieses Liposomenkonzentrates bildet eine hochreine Lecithin-Fraktion aus der Sojabohne, das Phosphatidylcholin.

Bei Wasserkontakt bilden sich die o.g. Liposome in deren Doppelmembran sowohl lipophile als auch hydrophile Wirkstoffe eingeschlossen werden. Man spricht von Beladung der Liposomen.

Diese multi-lamellaren Liposomen (von mehreren, konzentrischen Doppelschichten umgeben) verfügen über eine Partikelgröße von ca. 200 nm und sind damit sehr klein.

(1 nm = 10-9 m =  0,000 000 001 m)

Phosphatidylcholin als Membranstruktur der Liposome ist Hauptbestandteil der menschlichen Zellmembran und entspricht im Aufbau der Doppelmembran in der Hornschicht (Stratum corneum) der Haut.

Jetzt wird es wieder ein bisschen wissenschaftlicher, aber dadurch erschließt sich der Wirkmechanismus in der Haut:

Phosphatidylcholin ist eine Verbindung die aus folgenden Bestandteilen aufgebaut ist: Chemisch gesehen ist es ein Fettsäureester und ist aus Fettsäuren (u.a. Linolsäure als zweifach ungesättigte Fettsäure), Glycerin, Phosphorsäure und Cholin aufgebaut ist. Es gehört zur Gruppe der Phospholipide.

Phospholipide wiederum sind Teil aller Zellmembranen und Gewebe im Körper.

Durch hauteigene Enzyme wird Linolsäure vom Phosphatidylcholin abgespalten und steht somit für den Einbau in das Ceramid 1 zur Verfügung.

Cholin wiederum führt über mehrere Schritte zur Bildung von Sphingomyelinen, die eine wichtige Funktion bei der Bindung von Wasser in der Hornschicht haben und für die Aufrechterhaltung der Hautelastizität wichtig sind.

Phosphatidylcholin ist aufgrund seines membrananalogen Aufbaus nicht nur sehr gut hautverträglich, sondern kann mit der Zellmembran verschmelzen.

Es ist damit bestens zur Regeneration der Barriere-Schicht unserer Haut geeignet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ergibt sich durch seine ungesättigten Fettsäuren. Diese bewirken eine Auflockerung der Lipiddoppelschichten, das heißt die Haut wird durchlässiger. Dieser Effekt bewirkt dass Wirkstoffe durch die Haut aufgenommen werden können.

Liposome stellen somit nachweislich ein Transportsystem dar, das mit Wirkstoffen beladen werden kann, diese mikrosomal verkapselt und in tiefere Hautschichten einschleust. Sie öffnen sich erst nachdem sie an die Zellmembran angedockt haben. Nach Abgabe der Wirkstoffe werden sie in den Hautstoffwechsel integriert und verschmelzen mit den Hautlipiden der Zellmembran.

Folgendes ist jedoch zu beachten:

Durch die membranauflockernde Wirkung kann es auch zu einem erhöhten TEWL (transepidermaler Wasserverlust) kommen. Bei trockener Haut kann dem entgegen gewirkt werden, durch die Zugabe von Phytosterolen, die barrierestärkend wirken.

In unserer Rezeptur wurde dies realisiert durch die Kombination zweier verschiedener Phospholipide:

Gesättigt (= hydrogenated Lecithin = Phospholipon 80 H) und ungesättigt (= Natipide II) die beide membranauflockernd wirken mit dem barriereschützend wirksamen Phytosterol (Phytosteryl Macadamiate).

Liposome sind trotz ihrer hochpotenten Wirkung nicht gefährlich für die Haut, wenn den Rezepturen keine weiteren Schadstoffe hinzugefügt werden. Denn auch diese würden tiefer in die Haut eingeschleust.

Durch die komplette Transparenz ALLER Inhaltsstoffe meiner Rezepturen ist damit leicht ersichtlich, dass dies hier nicht der Fall ist und nur die positiven Effekte des Phosphatidylcholins zum Tragen kommen.

Derzeit bietet kein anderer Wirkstoff die Möglichkeit, Wirkstoffe barrierefreundlich in tiefere Hautschichten zu schleusen.

LECITHIN

Lecithine sind Gemische von Phospholipiden und anderen Lipiden, welche in der Regel aus dem fetten Öl der Sojasamen extrahiert werden.

Lecithin ist aber nicht gleich Phosphatidylcholin. Bei Lecithin handelt es sich um Gemische oder Fraktionen von Phospholipiden, wie Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin und Phosphatidylinositol.

Lecithine fungieren einerseits als körpereigener Emulgator, andererseits fördern sie aufgrund ihrer hautanalogen Zusammensetzung das Eindringen von Wirkstoffen in tiefere Hautschichten.

ALCOHOL

Ethanol, also reiner Alkohol, dient hier als konservierender Zusatz. In der Creme als Endprodukt ist die Konzentration zu vernachlässigen.

TOCOPHEROL

bekannt als Vitamin E und ist im Lecithin natürlich enthalten.

SODIUM HYDROXIDE

dürfte vielen bekannt sein als NaOH, also Natronlauge, dient hier als Zusatz mit  < 0,1 % als puffernder Zusatz, das heißt der pH-Wert wird reguliert und stabilisiert.

WASSER

fungiert als  klassisches Lösungsmittel.
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